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Weltliche Freuden wohlklingend [2019] |
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Erschienen 2019 in der Lokalblatt der Badischen Neueste Nachrichten |
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Virtuose Barockmusik [2018] |
Trio gastierte in der Salzwedeler Katharinenkirche / Eine Zugabe für den Applaus |
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Erschienen am 09.07.2018 im Jeetze-Kurier Salzwedel |
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Mit Seel' und Mundesstimm' [2018] |
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Erschienen am 02.07.2018 in der DEWEZET |
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Behutsam gestaltete Andacht Kreuzgangkonzert in St. Johann |
von Jan Kampmeier |
Osnabrück. Geistliche Lieder standen beim ersten Kreuzgangkonzert in St. Johann auf dem Programm. In die intime Atmosphäre des Kreuzgangs hätten sich die schlichten Lieder auch bestens gefügt – leider sprachen die heftigen Regengüsse am Dienstagabend aber für die Verlegung des Konzerts in die Kirche. |
Im Kreuzgang von St. Johann hätte man sich diese Musik sehr gut vorstellen können. Doch angesichts heftiger Regengüsse hatte Kantor Christian Joppich das erste der beiden Kreuzgang-Konzerte in die Kirche verlegt. Der Kreuzgang blieb der Konzertpause vorbehalten. Geistliche Lieder des 17. und 18. Jahrhunderts stehen auf dem Programm von Bariton Gotthold Schwarz und Organist Hans Christoph Becker-Foss. Diese intimen Stücke sind weniger für ein Konzert gedacht, als für die Andacht im privaten Kreise, heißt es in einer Programmnotiz. Große Virtuosität brauchen die Interpreten folglich nicht. Aber wie schön klingt etwa, kurz und schlicht wie es ist, ein einfaches Lied wie „Himmel, Erde, Luft und Meer“ des fast vergessenen Georg Christoph Strattner! |
Gotthold Schwarz deklamiert die Texte allerdings sehr deutlich, mit stark gerolltem R und zuweilen geradezu gespucktem T. Doch das ist gut so, denn die gerne mal altertümlichen wirkenden Texte kann man so, trotz der bekannt üppigen Akustik in St. Johann, noch verhältnismäßig gut verstehen. |
Dabei singt Gotthold Schwarz oft mit sehr zurückgenommener Stimme, wahrt also auch im großen Kirchenschiff den Eindruck häuslich unaufdringlichen Musizierens. Zwar kostet er auch Affekte lustvoll aus, doch im Ganzen folgt er den Wendungen äußerst behutsam, mehr noch übrigens den textlichinhaltlichen als den musikalischen Wendungen. Und ebenso behutsam folgt Hans Christoph Becker- Foss an der Truhenorgel dem Sänger. Die meisten dieser geistlichen Lieder hat er mit extrem schlichten Sätzen zu begleiten. Etwas mehr zu tun bekommt er in geistlichen Arien Telemanns oder Auszügen aus Kantaten Bachs. |
Bach ist der jüngste Komponist des ersten Teils, der ansonsten Werke etwa von Böhm, Pachelbel oder Hasse enthält. Im zweiten Teil ist er der älteste, denn der ist ihm und seinen Söhnen vorbehalten und führt damit aus der Zeit des Barock hinaus. Ohnehin sind ja die geistlichen Lieder generell weit entfernt von barockem Prunk. Vorenthalten wird der dennoch nicht gänzlich, denn den Schlusspunkt setzen Gotthold Schwarz und Hans Christoph Becker-Foss mit Bachs Kantate „Was frag ich nach der Welt“, und damit schließlich doch mit prunkvollen Klängen. |
Erschienen am 12.08.2013 in der OSNABRÜCKER ZEITUNG |
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Kaleidoskop barocker Gesänge Sommermusik mit Gotthold Schwarz |
von Klaus Büstrin |
Von der Wiege bis zur Bahre. Die große Bandbreite menschlichen Erlebens ist in den geistlichen Liedern und Arien der Barockzeit zu vernehmen: Liebe, Vergänglichkeit, Frieden, Natur und Glück. Den Seelenlandschaften der alten Gesänge gaben am Samstagnachmittag während der 3. Sommermusik in der Friedenskirche Sanssouci der Bassbariton Gotthold Schwarz, der Gambist Siegfried Pank – beide kommen aus der Messestadt Leipzig – sowie der Kirchenmusiker Hans Christoph Becker-Foss aus Hameln an der Truhenorgel lebendigen Ausdruck. Ihrem Konzert gaben sie den Titel „Mit der Seel‘ und Mundes Stimm“. Neben Telemann, Bach und dessen Söhnen Wilhelm Friedmann, Carl Philipp Emanuel und Johann Christoph Friedrich standen sogenannte Kleinmeister auf dem Programm: Georg Böhm, Nicolaus Hasse und Georg Christoph Strattner. Es glich einem farbigen Kaleidoskop oder auch einem „Wunderhorn geistlicher Musik“. Die Lieder und Arien, die die drei Künstler boten, wurden zu ihrer Entstehungszeit größtenteils im häuslichen Kreis musiziert. Dafür spricht vor allem die intime Besetzung. |
Gotthold Schwarz sang mit hoher emotionaler Beteiligung, aber immer kontrolliert. Er gestaltete mit seinem warmen Bariton bewusst, traf genau den Charakter der Stücke, die sich als Dialoge des Ich mit sich selbst oder als Aufforderung an die eigene Seele, ihren Gott zu loben, verstehen. Er setzte die vom Text und von der Komposition vorgegebenen Affekte diffizil um. Pathos und die große Geste wurden dabei angenehm vermieden. Ein Höhepunkt war Telemanns Arie „Ich seufze, winsle, klage“, in der Schwarz den Schrei eines Menschen aus der Tiefe der Not und sein Warten auf die Barmherzigkeit Gottes mit zu Herzen gehender Intensität interpretierte. Die bekannten Lieder aus Schemellis Gesangbuch von Johann Sebastian Bach hörte man in der Interpretation des Sängers ganz neu. Er wusste ganz unverkrampft und aktiv artikulierend die Textaussagen an die Zuhörer zu bringen. So wurde beispielsweise der Choral „Dir, dir, Jehova, will ich singen“ derart mitreißend gesungen, sodass man während des Zuhörens gern in das Lob mit eingestimmt hätte. In diesen Minuten war man sich nicht ganz sicher, wen man mehr loben sollte, den Adressaten Jehova oder den Sänger Gotthold Schwarz. Mit feiner Empfindsamkeit sang er danach die Lieder Carl Philipp Emanuel Bachs, die bereits den Geist des Pietismus atmen, Gesänge von vollendeter Schönheit. |
Der Gambist Siegfried Pank und der Organist Hans Christoph Becker-Foss unterstützten sehr einfühlsam den Bassbariton Gotthold Schwarz bei seinen umfang- und abwechslungsreichen Aufgaben. Darüber hinaus ergänzten und gliederten die Instrumentalisten in beeindruckender Stimmigkeit das Konzert mit drei kleinen Orgelstücken von Johann Pachelbel, Dietrich Buxtehude und Wilhelm Friedmann Bach sowie mit der Sonata C-Dur für Viola da gamba und Orgel von Georg Friedrich Händel. Das Publikum in der Friedenskirche war von dem Konzertnachmittag begeistert und dankte den Künstlern mit herzlichem Applaus. Das Versprechen der Künstler auf dem Programmzettel, die Botschaft der Texte und der Musik behutsam aufzuschließen, ging wunderbar in Erfüllung. |
Erschienen am 08.07.2013 in den POTSDAMER NEUESTE NACHRICHTEN auf Seite 2 |
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"MIT DER SEEL’ und Mundes Stimm’" - Gotthold Schwarz singt barocke Lieder und Arien mit Siegfried Pank (Viola da Gamba) und Hans Christoph Becker-Foss (Orgel). Das Konzert findet am Sonntag, 15. Januar, 11 Uhr, im Konzertsaal der Gemeinschaft "Am Bruckwald" in Waldkirch statt.
Freiburger "Tipps und Termine" Beilage der Badischen Zeitung, 09. Januar 2012 |
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Gotthold Schwarz singt barocke Lieder und Arien |
WALDKIRCH. "Mit der Seel' und Mundes Stimm'" – Gotthold Schwarz singt barocke Lieder und Arien mit Siegfried Pank (Viola da Gamba) und Hans Christoph Becker-Foss (Orgel). Am Sonntag, 15. Januar, findet um 11 Uhr im schönen Konzertsaal "Am Bruckwald" ein Kammerkonzert statt, mit dem die Sozialtherapeutische Lebens- und Arbeitsgemeinschaft die besinnliche Jahreszeit beschließen möchte. Schwarz, ein international gefragter Sänger, der als Konzertsolist in Europa, Asien und Amerika bekannt ist, präsentiert mit Gambist Siegfried Pank, einem weltweit anerkannten Spezialisten für "Alte Musik", und dem Hannoveraner Kirchenmusiker und Orgelprofessor Becker-Foss ein Programm mit geistlichen Liedern aus dem 17. und 18. Jahrhundert, von unter anderem Telemann, Buxtehude, Händel, Bach und seinen Söhnen. |
Ankündigung in der Lokalausgabe der Badische Zeitung, 09. Januar 2012 |
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Anwohner der Lebensgemeinschaft Am Bruckwald bedanken sich beim Barockensemble. Foto: Hildegard Karig |
Seelenvolle norddeutsche Barockmusik |
Kammerkonzert in der Waldkircher Lebensgemeinschaft Bruckwald erfüllt von Gottergebenheit. |
von Hildegard Karig |
WALDKIRCH. Sonntagmorgen im Saal der Lebensgemeinschaft Am Bruckwald: Ein weiteres Konzert in der Reihe der Kammermusik überraschte durch wieder andere Töne. Bariton Gotthold Schwarz, Gambinist Siegfried Pank und Hans Christoph Becker-Foss an der Truhenorgel musizierten barocke Lieder und Arien, unterbrochen durch Orgelsolostücke und eine Gambensonate von G. F. Händel. |
Das Programm, ausschließlich bezogen auf norddeutschen Barock, fesselte einerseits durch seine Stringenz, ermüdete aber auch passagenweise. Die Texte, ausgenommen wenige weltliche, atmeten wiederholend eine Gottergebenheit, die für die Zeit ihrer Entstehung nachvollziehbar, für heute in dieser Konzentration aber doch eher fragwürdig erscheint. |
Von diesem Einwand abgesehen, faszinierte die Gestaltung der Stücke, Lieder und Arien ungemein. Gotthold Schwarz, ganz in der Tradition der sächsischen Gesangskultur verhaftet, überzeugte durch seine Stimmbeherrschung, sein Differenzieren und die Fähigkeit zu ausdrucksstarken Bögen. Seine gesangliche Artikulation und die damit einhergehende Sprachverständlichkeit machten jede Textbeilage überflüssig. |
Er sowie Siegfried Pank (Gambe) und Hans Christoph Becker-Foss (Orgel) stehen für Interpretationen barocker Musik auf höchstem Niveau. Mit diesem Konzert bestätigte das Ensemble ihren Anspruch. Die Musiker zeigten, dass sie die klanglichen Möglichkeiten ihres Instrumentes technisch virtuos und damit optimal einsetzten. Jeden Akzent, jede Koloratur, jede Intention des Sängers aufzunehmen, fortzuführen oder gewichtiger werden zu lassen schien ihnen selbstverständlich. Sich zurückzunehmen und sich trotzdem gestaltend einzubringen ist für jeden Kammermusiker Gebot. Selten wird es so einfühlsam und gekonnt umgesetzt wie in diesem übereinstimmenden Interpretieren der drei Künstler. |
"Was frag ich nach der Welt!": Diese Textzeile, an den Schluss des Konzertes im Bruckwald gestellt, ergab in Verbindung mit dem Agieren dreier Bewohner der Lebensgemeinschaft, die für das Bedanken ausgewählt waren, eine Aktualität, die neben aller musikalischen Klasse eine Zugabe der ganz besonderen Art darstellte. |
Kritik der Badische Zeitung, 18. Januar 2012 |
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Unter dem Titel "Bach und die Norddeutschen" stand das Kapellenkonzert im Dom mit dem Leipziger Bariton Gotthold Schwarz dem Gambisten Siegfried Pank und dem Orgelprofessor Hans Christoph Becker-Foss |
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Bach und die Norddeutschen: Geschlossen und intensiv |
In der Krypta des Naumburger Doms begeistert das dritte Kapellenkonzert mit Stücken des 17. und 18. Jahrhunderts. |
Naumburg - Geprägt durch Kabinettstücke des 17. und 18. Jahrhunderts hat am Sonntag in der Krypta des Naumburger Doms das dritte diesjährige Kapellenkonzert stattgefunden. Das Programm war wohl durchdacht in verschiedene Abschnitte gegliedert und unter dem Thema "Bach und die Norddeutschen" mit dem sprichwörtlichen roten Faden durchwebt. Mit dem Leipziger Bariton Gotthold Schwarz dem Gambisten Siegfried Pank und dem Orgelprofessor Hans Christoph Becker-Foss standen drei mit höchster Reputation auf dem Gebiet der Barockmusik versehene Künstler auf dem Konzertpodium, die eine langjährige nationale und internationale Konzerterfahrung verbindet. |
Und so wird dieser Konzertabend in der Domkrypta allein schon seines absolut geschlos-senen und intensiven Gesamteindrucks den Zuhörern in langer Erinnerung bleiben. Neben Ausschnitten aus Kantaten des berühmtesten Bach, Thomaskantor Johann Sebastian, sowie Georg Friedrich Telemann (Hamburger Direktor Musicis) erklangen barocke Lieder von weiteren "musikalischen Bächen" (Carl Philipp Emanuel, Johann Christoph Friedrich - beides Söhne des Thomaskantors) sowie Nikolaus Hasse und Georg Böhm. |
Dabei war es interessant zu erleben, dass die berühmtesten Lieder aus Johann Sebastian Bachs "Schemellischen Gesangbuch" durchaus Entsprechungen anderer Komponisten dieser Zeit haben. Gotthold Schwarz - einmal mehr mit absoluter Stimmbeherrschung gerade auch im Gestalten und Ausloten kleinster Pianonuancen (Lieder von Carl Philipp Emanuel Bach) überzeugte auch in diesem Konzert mit atemberaubenden langen Gesangsbögen und makellosen Koloraturen. Zweifelsohne gehört er nach wie vor zu den besten Interpreten barocker Baritonpartien überhaupt. Mit Prof. Siegfried Pank (Gambe) und Hans Christoph Becker-Foss (Orgel und Cembalo) stand ihm eine Continuogruppe zur Seite, die jederzeit auf seine gestalterischen Feinheiten reagierte. In den Vor-, Zwischen- und Nachspielen griffen beide Instrumentalisten die Intensionen des Sängers und die Affekte der Musik auf und führten diese natürlich und harmonisch fort. Außerdem überzeugten beide in den rein instrumentalen Beiträgen (Teile einer Gambensonate von Bach und die "Canzonetta" von Buxtehude) als Meister, die die ganze Gestaltungsbreite Ihrer Instrumente beherrschen. |
Das dankbare Publikum wurde für den lang anhaltenden Applaus noch mit einer Zugabe belohnt. |
Von Jan-Martin Drafehn, NTB/NEB, 18. August 2010 |
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CD-Kritik „In Lamentatione Jubilatio Dei“: |
"In Lamentatione Jubilatio Dei" nennt sich diese bis zum Anschlag gefüllte Themen-CD, die barocke Kompositionen um das Thema Lob und Klage für Bariton, Viola da gamba und Cembalo bzw. Orgel vorstellt. Mit dem geistlichen Lied sowie der Lamentatio sind protestantisches wie katholisches Repertoire gleichermaßen abgedeckt. Schön, dass in solch einer thematisch gebundenen Sammlung neben den etablierten Größen wie Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann auch die "unbekannteren Bekannten" wie Johann Rosenmüller, Jan Dismas Zelenka und Georg Böhm zu Wort kommen; gerade letztgenannter spielt eine für das Programm prägende Rolle. Der Nachteil jedoch mag sein, dass die generelle Thematik, bei der die Klage klar im Vordergrund steht, nicht jeden spontan ansprechen dürfte. Der dunkelgefärbte, volltönende Bariton Gotthold Schwarz [Æ] passt jedoch bestens zu diesem Repertoire; dass er sich ferner durch große Textverständlichkeit auszeichnet, lässt den Umstand verzeihen, dass nicht jeder Gesangstext im Booklet abgedruckt ist. Siegfried Pank an der Viola da Gamba und Hans Christoph Becker-Foss (Orgel und Cembalo) sind nicht nur kundige Begleiter, sondern wissen auch in einigen wenigen gesanglosen Stücken, die die Programmabfolge wirkungsvoll auflockern, zu gefallen. Ideal für die Passions- und Osterzeit! Label Raumklang. |
Christian Vitalis, FERMATE April-Juni 2007 |
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In Lamentatione Jubilatio Dei. Lob und Klage in barocken Vertonungen. Vokal- und Instrumentalwerke von Georg Böhm, Joh. Seb. Bach, Joh. Rosenmüller, G. Ph. Telemann, D. Buxtehude, Joh. W.Franck und J. D. Zelenka. |
Gotthold Schwarz (Bariton), Siegfried Pank (Vdg), Hans Christoph Becker-Foss (Orgel, Cembalo). Raumklang (2504) 2006 (Vertrieb Helikon Harmonia Mundi) CD |
"Eine Mischung aus Bekanntem und Unbekanntem bietet Gotthold Schwarz unter dem Motto "In Lamentatione Jubilatio Dei". Schwarz stellt geistliche Lieder von Georg Böhm in den Mittelpunkt, die bislang auf dem Plattenmarkt wenig Beachtung fanden. Böhm, Organist in Lüneburg, vertonte etliche der "Geist-reichen" Lieder, die der Hamburger Theologe Johann Heinrich Elmenhorst in den letzten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts veröffentlichte. Die meist strophisch gebauten Generalbasslieder sind bei aller Schlichtheit und Kürze harmonisch wie melodisch reizvoll gestaltet. Wohl eher zur privaten Erbauung, als für den Gemeindegesang gedacht, erlauben sie Einblicke in die Frömmigkeit im protestantischen Deutschland des 17. und 18. Jahrhunderts. In Gestus und Inhalt erinnern Böhms Lieder an die weitaus bekannteren Schwester-Werke eines seiner Orgel-Schüler: Johann Sebastian Bachs "Schemelli-Lieder", die dann auch mit drei Beispielen auf der CD vertreten sind. Musikalisch wesentlich anspruchsvollere Bach´sche Hausmusik begegnet dem Hörer dann in der Continuo-Fassung von Rezitativ und Arie der Kantate "Ich habe genung" BWV 82 aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach. Als zweites "Groß-Werk" erklingt eine neunminütige Kantate mit obligater Gambe von Georg Philipp Telemann. Solche längeren Einschübe tun dem Programm gut, das ansonsten in der steten Abfolge kurzer Stückchen für den Hörer leicht ermüdend wäre. Für Abwechslung sorgen neben Instrumentalsätzen (eine Cembalo-Canzone Buxtehudes, eine Telemann-Sonate für Viola de gamba und Orgel und eine Orgel-Canzone von Böhm) noch einige lateinischsprachige Vertonungen der Klagelieder Jeremias von Johann Rosenmüller und Jan Dismas Zelenka. Auch dies Werke, die gerade in ihrer Schlichtheit wirken, wobei Zelenka durch seine Nähe zum liturgischen Lektionston aufmerken lässt. Eine inhaltliche Notwendigkeit dieser kurzen Abstecher in die lateinischsprachige katholische Kirchenmusik erschließt sich innerhalb des überwiegend deutschsprachig-protestantischen Programms zwar nicht. Musikalisch aber fügen sich die Lametationen trefflich in die Stimmung der CD, hat doch Gotthold Schwarz Werke ausgewählt, die einmal ohne große Virtuosität auskommen, den Blick nach innen lenken, zur Kontemplation einladen. Ganz in diesem Sinne stellt er den Text immer in den Vordergrund, interpretiert die Musik unprätentiös, mit warmer Tongebung und mit einiger Innigkeit. Dem tragen auch Siegfried Pank (Viola da gamba) und Hans Christoph Becker-Foss (Orgel und Cembalo) Rechnung mit einer stimmigen, durchweg verhaltenen Begleitung." |
Helga Späth, CONCERTO April-Mai 2007 |
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„Vom Generalbasslied über die continuobegleitete Lamentatio bis hin zur Kantate spannt sich das barocke geistliche Repertoire, das der Leipziger Bassist Gotthold Schwarz gemeinsam mit dem Gambisten Siegfried Pank und dem Organisten bzw. Cembalisten Hans Christoph Becker-Foss auf dieser CD vorstellt – über weite Strecken ein vergleichsweise einfaches, nicht durch Virtuosität seine Wirksamkeit entfaltendes Repertoire; somit stellt eine solche Veröffentlichung ein Wagnis dar, denn ein Großteil der Hörer möchte eher durch technische Brillanz und Kunstfertigkeit mitgerissen werden als einfachen Melodien zu lauschen und sich in die Aussagen religiöser Texte zu vertiefen. Gotthold Schwarz allerdings, einer der versiertesten Sänger der Alte Musik-Szene unserer Tage, kann es gefahrlos wagen, ein solches Programm zu präsentieren: Der bloße sinnliche Reiz seines wundervoll kernigen, kraftvollen Stimmmaterials lässt vom ersten Ton an aufmerken, und seine am barocken Repertoire geschulte Fähigkeit, Sprache und Melodie zu einer Einheit verschmelzen zu lassen, innerhalb derer dem Text die ihm gebührende Bedeutung zukommt, ist als großartig zu bezeichnen. Schwarz ist somit den großen Könnern aus dem Bereich der historisierenden Aufführungspraktiker gleichberechtigt an die Seite zu stellen, einer Emma Kirkby etwa, die mit Consort Songs von Bird oder geistlichen Liedern von Buxtehude eine ähnliche Wirkung zu erzielen versteht. Dass Schwarz auch mit figuralem, konzertantem Repertoire freilich keine Mühe hat, kann er zumindest ansatzweise in einer Kantate Georg Philipp Telemanns unter Beweis stellen. Gerne würde man viel mehr von diesem Sänger hören, der auf unbegreifliche Weise in den Schatten des mittlerweile nicht mehr gleichermaßen brillanten Fachkollegen Klaus Mertens geraten ist. Weitere Produktionen werden hoffentlich folgen!" |
Michael Wersin, Rondo Magazin 19.01.2007 |
Konzertkritiken: |
„Den stärksten Eindruck aber hinterließen die Geistlichen Lieder von Georg Böhm, die verschiedenen Zeiten des Kirchenjahres gewidmet sind: Mit ihrer vokalen Anmut und ihrer Glaubensgewissheit gehen sie zu Herzen – vor allem, wenn sie so klangschön, warm im Timbre und unangestrengt gesungen werden, wie Gotthold Schwarz es tut.“ |
Göttinger Tageblatt, 06.02.07 |
„Die Intonation der Musiker ist … makellos und ihre Virtuosität stets im Dienst des Ausdrucks.“
„Das Trio musiziert [...] meditativ und gleichzeitig höchst expressiv mit großen dynamischen Abstufungen und erreicht dadurch eine Atmosphäre gesammelter Aufmerksamkeit.“ |
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Neue Osnabrücker Zeitung, 06.07.06 |
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„Das menschliche Ohr ist der Aufnahme von Jammern und Wehklagen wohl eher abgeneigt; wenn dies aber auf so hohem Niveau geschieht…, wird das Zuhören zu einem außergewöhnlich angenehmen Genuss.“
„Dem Musiker-Trio gelang es mit bedingungslosem, dabei technisch in der Ensemblehomogenität restlos überzeugendem Ausdruckswillen, die Faszination jedes Stückes auf den Zuhörer zu übertragen.“ |
Speyerer Morgenpost, 26.02.05 |
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„Eckpunkte [...] waren zwei Lamentationen von Johann Rosenmüller, denen Schwarz mit hoher vokaler Farbigkeit und dramatischer, motettischer Erzählkraft beeindruckte. Er setzt lautmalerische Traueraffekte und entwickelte in den anschliessenden Umkehr-Aufforderungen fast prophetische Stärke.“ |
Die Rheinpfalz, 26.02.05 |
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„Denn neben der großen Erfahrung bringen diese sonst auf den großen Konzertbühnen beheimateten Künstler die ihnen innewohnende Leidenschaft, Leuchtkraft und Wärme der Stimme und der Instrumente mit.“
„Das perfekte Miteinander der drei Solisten zeigte sich im scheinbar blinden Verständnis untereinander.“ |
Ostthüringer Zeitung 02.09.04 |
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„[...] nah am gesprochenen Wort orientierte Phrasierungen, das nachdenkliche Innehalten in Pausenfermaten [...] und der ausgeprägte Spürsinn für tonmalerische Elemente [...] ließen Arien, Lieder und Kantaten zu anregenden Klangerlebnissen werden.“ |
Dresdner Neueste Nachrichten, 03.03.03 |
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„Diese wohl dosierte und gut gesetzte Gestik gepaart mit dem unverwechselbaren Timbre schwang sich gemeinsam mit der kongenialen Begleitung auf Gambe und Continuo zu einem himmlischen Dreiklang auf.“
„Denn so erwartet man es außerdem von den drei Herren, die schließlich zur internationalen Creme dieses Genres gehören [...]“ |
Muldenthaler Kreiszeitung, 03.03.03 |
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